Wahrscheinlich kennt jeder jemanden, der an Diabetes leidet. In Deutschland sind es rund 7 Millionen Menschen; 90 % an Diabetes Typ 2 – früher mal als Altersdiabetes bekannt. Das ist ein Zuwachs von 38 % in den letzten 20 Jahren.
Und jetzt ein Fakt, der schockt: Jedes Jahr werden aufgrund von Langzeitkomplikationen 40.000 Beinamputationen bei Diabetikern durchgeführt.
Wortherkunft: Diabetes mellitus ist ein Mix aus dem Altgriechischen Wort für ›durchfließen‹ und dem Lateinischen Wort für ›honigsüß‹ ab und heißt in etwa honigsüßer Durchfluss.
Die Rolle der Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) spielt dabei eine wichtige Rolle. In Inselzellen des Pankeas werden die die Hormone Insulin und Glukagon gebildet. Und die sind verantwortlich für die Regulation des Blutzuckerspiegels.
Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es dafür sorgt, dass Glukose (Zucker) aus dem Blut in Zellen transportiert wird. Insulin hat seinen großen Auftritt dann, wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist, also nach einer Mahlzeit.
Glukagon ist der Gegenspieler von Insulin und sorgt für einen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das passiert vor allem zwischen den Mahlzeiten. Glukagon fördert den Abbau von Glykogen (Zuckerspeicher in Muskelzellen und Leber) in Zucker: somit steigt der Blutzuckerspiegel.
4 Formen von Diabetes
- Typ 1: Autoimmunerkrankung, wodurch es zu einem absoluten Insulinmangel kommt
- Typ 2: entwickelt sich meist im Alter (zunehmend auch bei jungen Menschen) durch starkes Übergewicht, Hypertonie oder körperliche Inaktivität
- Typ 3: Krankheiten, bei denen eine diabetische Stoffwechsellage auftritt und deren Ursache weder Insulinmangel (Typ 1) noch Insulinwirkverlust (Typ 2) ist
- Gestationsdiabetes: eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen, die etwa ab der 24. Woche auftritt und in den meisten Fällen danach wieder verschwindet
Gesundheitliche Folgen von Diabetes mellitus
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Beinamputationen aufgrund von peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK)
- Erblindung
- Nierenfunktionsstörungen
- Schmerzen und Gefühllosigkeit im Bein durch Nervenschädigung
Diabetes Typ 2 mit Ernährung heilen
Da 95 % der Betroffenen übergewichtig sind, ist eine Gewichtsreduktion durch Ernährung, Sport und einer Veränderung des Lebensstils der erste Schritt.
Erst wenn die ›konservative Ernährungstherapie‹ nicht zur Besserung führt, werden orale Antidiabetiker eingesetzt. Bringt auch das keine Besserung, und es kann kein Insulin mehr produziert werden, ist der letzte Ausweg eine Insulinersatztherapie.
In der DiRECT-Studie wurde anhand einer speziellen Diät die Wirkung von Ernährungstherapie bei Typ 2 Diabetes bestätigt.
Ein generelles Kohlenhydratverbot gilt nicht, jedoch sollen große Mengen isolierter Zucker vermieden werden. Dafür vermehrt pflanzliche Fette, Gemüse und ausreichend Ballaststoffe.
Um die Insulindosis abzustimmen, müssen ›Broteinheiten‹ (kennst du bestimmt von manchen Lebensmittelverpackungen) berechnet werden, die den Kohlenhydrat-Gehalt eines Lebensmittels angeben.
In der Podcastepisode gehe ich nun ausführlich auf das Thema Diabetes mellitus und Ernährung ein und beantworte die Frage, ob man Diabetes mit Ernährung heilen kann. Viel Spaß beim Zuhören!
Bis bald
deine Laura
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